Etappe 0: Der Eifelsteig und die Eifel

Shownotes

**Herzlich willkommen zur Folge 0 des Eifelsteig Podcasts! **

In dieser ersten, ausführlichen Folge bekommst Du einen Überblick über die Eifel und erfährst, was Dich auf den kommenden Etappen-Folgen erwartet. Wir tauchen ein in die Geologie, die Natur und die Geschichte, die diese einzigartige Landschaft geformt haben – die perfekte Einstimmung auf Dein Wander-Abenteuer!

Ein Experiment, bei dem Du mitgestalten kannst!

Dieses Podcast-Projekt ist für mich ein spannender erster Versuch. Wie Du vielleicht bemerkt hast (z.B. "Dschinster" statt Ginster), werden die Haupttexte von einer Künstlichen Intelligenz gesprochen. Ich möchte herausfinden, ob ein solcher Audio-Begleiter für Dich und andere Wanderer nützlich ist und einen echten Mehrwert bietet.

Deshalb ist Deine Meinung von Anfang an unglaublich wichtig! Stell Dir vor, Du bist Teil des Entwicklungsteams dieses Podcasts. Dein ehrliches Feedback hilft mir riesig, den Podcast zu verbessern und genau in die Richtung zu entwickeln, die für Dich als Hörer am besten passt.

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Ausblick auf die nächste Folge

Freu Dich auf die erste "richtige" Etappe: Von Aachen Kornelimünster nach Roetgen.

Viel Spaß beim Lauschen und Laufen, Dein Tom

Links & Ressourcen:

Offizielle Webseite des Eifelsteigs: https://www.eifelsteig.de/

Kontakt: eifelsteigpodcast@gmail.com

Musik: Musicfox; The Small Farm.

Transkript anzeigen

Moin und herzlich willkommen beim Eifelsteig Podcast. Ich bin Tom und begleite dich auf deiner Reise entlang eines der schönsten Fernwanderwege Deutschlands. In dieser Folge 0 stelle ich dir die Eifel vor, wie du sie links und rechts, oberhalb und unterhalb des Eifelsteiges sehen kannst.

In den Folgen 1 bis 15 bekommst du dann kurz und knapp erzählt, was sich auf deiner aktuellen Etappe alles zu deinen Füßen ausbreitet. Du erfährst auch, welche Einflüsse Land und Leute geprägt haben. Viel Spaß beim Lauschen und Laufen.

Hallo und willkommen zu unserer heutigen Erkundung. Die ist sozusagen maßgeschneidert für dich, wenn du gerne wanderst. Wir nehmen dich nämlich mit in die Eifel.

Genauer gesagt auf den Eifelsteig. Ja, wir schnüren quasi gemeinsam die virtuellen Stiefel für diesen Weg. Der Eifelsteig, das sind schon beeindruckende 313 Kilometer.

Von Aachen-Kornelimünster bis runter nach Trier, Deutschlands ältester Stadt. Das Motto kennst du vielleicht: „Wo Fels und Wasser dich begleiten.“ Und das ist wirklich Programm.

Genau das wollen wir uns heute mal anschauen. Was macht diesen Weg so besonders? Wir gucken auf die Geologie, die diese Landschaft geformt hat, auf die Natur natürlich und auch auf die Geschichte, die man da ja auf Schritt und Tritt spürt.

Ein kleiner Vorgeschmack vielleicht für dein nächstes Abenteuer. Okay, packen wir das mal aus. Fangen wir mal mit dem Offensichtlichsten an, der Landschaft.

Was ist das Besondere an der Eifel als Wanderregion? Also nicht nur der Steig selbst, sondern das ganze Drumherum.

Ja, also die Eifel ist ja Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Das muss man sich vorstellen wie ein uraltes Fundament. Ein Gebirge, hunderte Millionen Jahre alt.

Und heute erlebst du das als Mittelgebirge. Das heißt, du hast diese welligen Hochflächen, aber dann schneiden sich da auf einmal so richtig tiefe, manchmal fast dramatische Täler rein.

Ah ja.

Von Flüssen wie der Kyll, der Ahr oder der Rur zum Beispiel. Und dazwischen ragen dann so markante Kuppen auf. Oft vulkanischen Ursprungs.

Die Hohe Acht ist da der höchste Punkt mit 747 Metern. Das wirklich Besondere ist aber die Vielfalt. Im Norden, da hast du das Hohe Venn, das ist eine Hochmoorlandschaft, ziemlich rau, fast wie in Skandinavien.

Und weiter südlich kommst du dann in die Vulkaneifel. Die sieht wieder ganz anders aus. Und mittendrin als Kernzone quasi der Nationalpark Eifel.

Vulkaneifel, sagst du, das klingt ja spannend. Da kommt dann sicher dieser Felsteil vom Motto besonders zur Geltung, oder? Wie hat denn dieser Vulkanismus die Landschaft geformt, durch die man da wandert?

Oh ja, ganz entscheidend. Also, während dieser Untergrund, das Schiefergebirge, steinalt ist, wirklich über 400 Millionen Jahre aus der Devon-Zeit, ist der Vulkanismus dagegen, naja, erdgeschichtlich fast ein Wimpernschlag her.

Ach, wirklich?

Ja. Die ganz markanten Formen, die du heute siehst, die Maare zum Beispiel, das sind ja diese oft kreisrunden Seen, gefüllt mit Wasser.

Genau, die kennt man.

Oder auch die dunklen Schlackenkegel, die sind teilweise nur um die 11.000 Jahre alt. Stell dir mal vor.

11.000 Jahre, das ist ja fast nichts in geologischen Zeiträumen.

Eben. Der Laacher See zum Beispiel, das ist eine riesige Caldera, entstanden bei einem Ausbruch, dessen Asche man bis nach Schweden nachweisen kann.

Wahnsinn. Und das wirklich Faszinierende ist, tief unter dir, da ist es noch nicht ganz ruhig. Es gibt immer noch Gasaustritte, zum Beispiel im Laacher See selbst, diese Blubberblasen, das zeigt, die Erde hier ist geologisch noch aktiv.

Heißt das, man wandert da über einem Gebiet, das, ja, das noch brodelt? Muss man da Respekt haben?

Naja, Respekt vor der Natur natürlich immer, aber keine Angst. Es ist eher eine faszinierende Kuriosität. Du siehst es halt an den Gesteinen, an den Felsformationen oder eben an solchen Phänomenen wie den Mofetten.

Das sind so Kaltgasaustritte. Aber keine Sorge, da bricht nicht morgen was aus.

Okay, gut zu wissen. Das ist ja schon mal ein besonderer Gedanke beim Wandern. Aber was gibt es denn abseits von Steinen und Wasser?

Die Natur?

Unbedingt. Also denk nochmal an den Nationalpark Eifel im Frühjahr. Da blühen die wilden Narzissen auf riesigen Wiesen.

Das ist ein einziges gelbes Meer.

Das klingt wunderschön.

Ist es auch. Dazu kommen dann natürlich ausgedehnte Buchenwälder, die ja typisch sind für Mitteleuropa oder im Hohen Venn, diese kargen, weiten Heidelandschaften. Sehr unterschiedlich.

Und auch die Tierwelt ist spannend. Die Wildkatze, die ja sehr scheu ist, ist hier wieder heimisch. Der Biber ist zurück an vielen Bächen und baut da seine Dämme.

Und ja, gerade im Bereich Hohes Venn, also an der Grenze zu Belgien, da gibt es auch wieder einzelne Spuren von Wölfen. Die Landschaft wird also wieder wilder.

Eine wirklich lebendige Landschaft. Also nicht nur geologisch. Jetzt hat die Eifel ja auch eine lange Geschichte.

Man hört ja von Römern, von Burgen. Merkt man das auch so direkt beim Wandern?

Absolut. Du stolperst förmlich drüber. Mal sind es Überreste von römischen Gebäuden oder alte Wege.

Die Römer haben hier ja schon Bodenschätze abgebaut. Basalt für Mühlsteine zum Beispiel.

Ach was?

Ja. Oder Quaderwacke für ihre Straßen. Und dann natürlich überall thronen die mittelalterlichen Burgen oder Ruinen.

Das war ja oft Grenzland, zersplitterte Herrschaften, da gab es ständig Konflikte. Davon zeugen die Burgen. Später war die Eifel ja oft auch eine ziemlich arme Gegend.

Man nannte sie Preußisch-Sibirien, karg, entlegen.

Wirklich? Preußisch-Sibirien?

Ja, dass prägte die Menschen und auch die Landschaftsnutzung. Kleine Äcker, karge Weiden, das sieht man heute noch an der Struktur der Dörfer und der Flureinteilung. Zum Glück ist das heute eine beliebte Urlaubs- und Wanderregion. Aber diese Geschichte, diese Tiefe, die schwingt halt immer mit. Findet man ja sogar in den bekannten Eifelkrimis wieder, dieses leicht raue, geheimnisvolle.

Sehr spannend. Also der Eifelsteig ist wirklich viel mehr als nur 313 Kilometer Weg. Es ist eine Reise durch die Erdgeschichte, durch ganz unterschiedliche Natur und eben durch die Spuren, die Menschen über Jahrtausende hinterlassen haben.

Von den Mooren im Norden bis zu den Maaren im Süden, genau das ist es. Und vielleicht nimmst du das ja als Gedanken mit für deine nächste Tour, falls du mal dort bist. Beim Wandern auf dem Eifelsteig spürst du ja nicht nur den Weg unter den Füßen.

Du bewegst dich quasi auf einem Boden, der von gewaltigen Kräften tief unter dir geformt wurde und immer noch ein bisschen wird. Achte doch mal bewusst drauf. Welche kleinen Zeichen dieser vulkanischen Vergangenheit entdeckst du vielleicht?

Eine komische Felsformation am Rand, ein besonders dunkler Stein oder eine Quelle, die vielleicht anders sprudelt als erwartet. Ich glaube, dieses bewusste Schauen und Entdecken macht die Wanderung noch viel reicher.

So, das war der erste große Rundumblick. Aber die Geologie der Eifel ist ein Thema für sich. So spannend, dass wir da jetzt mal genauer hinschauen wollen.

Bereit für eine kleine Zeitreise durch die Erdgeschichte?

Stell dir mal vor, du wanderst gerade durch die Eifel. Überall diese faszinierenden Felsen, tiefen Täler, vielleicht siehst du auch diese kreisrunden Seen. Hast du dich je gefragt, wie das alles entstanden ist?

Genau das wollen wir heute mal gemeinsam erkunden. Die geologischen Kräfte hinter der Eifel. Wir konzentrieren uns da auf drei Punkte.

Fels und Wasser, dann der Vulkanismus und die Maare und diese sprudelnden Gasaustritte und Mineralwasserquellen. Steigen wir doch direkt ein. Absolut. Die Eifel ist geologisch unglaublich vielfältig. Die Geschichte geht hunderte Millionen Jahre zurück, aber sie ist bis heute spürbar, sie ist nicht abgeschlossen.

Lass uns mal anschauen, wie diese Elemente genau die Landschaft formen, die du da beim Wandern erlebst. Fangen wir mal ganz unten an mit dem Fundament. Das ist das Rheinische Schiefergebirge.

Also stell dir vor, vor ungefähr 400 Millionen Jahren, da war hier ein Meer.

Ein Meer, mitten hier.

Ja, ein Meer. Und darin haben sich Sedimente abgelagert. Ton, Sand, Kalk.

Über Jahrmillionen wurden die zu Gestein. Das, was du heute siehst. Tonschiefer, Sandstein, Kalkstein.

Später wurden die dann durch enorme Kräfte gefaltet. Das war die variszische Gebirgsbildung, eine riesige Sache damals. Und im Norden, also im Hohen Venn, da finden sich sogar noch ältere Gesteine.

Aus dem Kambrium. Über 500 Millionen Jahre alt. Echt alt.

Wahnsinn. Also der Boden unter den Füßen, das war mal Meeresgrund und wurde dann so richtig durchgeknautscht. Aber was ist mit den Tälern?

Diesen tiefen Schluchten, die machen das Wandern ja oft erst so richtig spannend.

Die kamen später. Geologisch jünger sozusagen. Ab dem Pliozän, also vor ein paar Millionen Jahren, da hob sich das ganze Schiefergebirge.

Langsam, aber stetig. Hob sich, okay.

Ja, und dadurch bekamen die Flüsse, also Kyll, Ahr, Rur, die kennst du vielleicht, die hatten plötzlich viel mehr Kraft, mehr Gefälle. Und die haben sich dann richtig tief in diese Hochebenen reingeschnitten.

Ah.

So entstanden diese markanten Täler. Oft eng, steile Hänge. Das ist dieses Zusammenspiel.

Siehst du? Fels und Wasser. Und die hohen Niederschläge hier, die helfen natürlich auch.

Im Venn teilweise über 1400 Millimeter im Jahr. Das gibt dem Wasser die Power.

Okay. Verstanden. Also altes Gebirge, das gehoben wird und das Wasser schneidet sich rein.

Aber die Eifel, die ist doch vor allem als Vulkanregion bekannt, oder? Man hört ja sogar, hier soll es immer noch aktiv sein. Wie passt das denn jetzt zusammen mit diesem uralten Schiefergebirge?

Genau. Das ist die zweite große Kraft. Die jüngere Schicht der Landschaftsgeschichte, die sich quasi drüberlegt.

Der Vulkanismus fing zwar schon vor Millionen Jahren an, aber die Phase, die die Landschaft heute so prägt, die ist viel jünger. In der West- und Osteifel, da ging es so richtig los, vor sagen wir 700.000 bis 500.000 Jahren.

Da entstanden dann die typischen Vulkankegel. Die Hohe Acht zum Beispiel, kennst du bestimmt, der höchste Punkt?

Fast 750 Meter?

Genau. Lavaströme, Gräben, riesige Aschedecken und eben eine Besonderheit, die Maare.

Ah ja, die Maare.

Das sind diese trichterförmigen Mulden, oft mit Wasser gefüllt. Die sind aber nicht durch normale Ausbrüche entstanden, sondern durch gewaltige Wasserdampfexplosionen.

Explosionen? Wie das?

Naja, wenn heißes Magma tief unten auf wasserführende Schichten trifft, dann verdampft das Wasser schlagartig. Und das erzeugt einen enormen Druck. Bumm, so ein Loch wird daraus gesprengt.

Daher also diese fast perfekten Kreise in der Landschaft. Faszinierend. Und der Laacher See?

Der ist ja riesig verglichen mit anderen Maaren. Ist das auch so entstanden?

Der Laacher See ist nochmal eine andere Hausnummer. Der ist viel jünger, nur etwa 13.000 Jahre alt. Und er entstand durch einen wirklich gewaltigen Ausbruch.

Da ist eine riesige Magma-Kammer unter dem Vulkan eingestürzt. Kollabiert.

Eingestürzt?

Ja. Und das hat diesen gewaltigen Kessel hinterlassen. Das nennt man dann Caldera.

Ein Einsturzkrater sozusagen. Und dieser junge Vulkanismus, der zeigt uns eben auch, tief unter der Eifel, da ist es geologisch immer noch aktiv.

Aktiv? Also es brodelt da wirklich noch? Wie merkt man das denn heute?

Man sieht da keinen Vulkan rauchen oder so?

Nee, das nicht. Aber man merkt es ganz direkt. An Gasaustritten, da kommt Gas aus der Tiefe hoch.

Gas? Welches Gas?

Hauptsächlich Kohlendioxid. CO2. Das sind quasi die heutigen Ausdünstungen des schlummernden Vulkanismus tief unter uns.

Und da, wo dieses Gas im Untergrund auf Wasser trifft und es mit nach oben drückt, genau da entstehen die berühmten Mineralwasserquellen der Eifel.

Ach, daher kommt das ganze Mineralwasser. Manchmal sieht man ja richtig, wie es in Quellen so blubbert.

Genau das ist es oft. Dieses vulkanische CO2. Das verbindet also den tiefen Untergrund direkt mit der Oberfläche, die wir beim Wandern sehen.

Das ist ja spannend. Das Mineralwasser, das viele hier trinken, hat also einen direkten Draht zum Vulkanismus unter unseren Füßen. Das schließt ja den Kreis.

Okay, halten wir mal fest. Wenn du hier wanderst, dann läufst du über Gestein, das mal Meeresboden war. Dann wurde es zu einem Gebirge gefaltet, dann von Flüssen zerschnitten zu tiefen Tälern.

Und darüber liegt dann die Prägung durch einen erdgeschichtlich doch recht jungen, aber ziemlich heftigen Vulkanismus. Mit Kegeln, den einzigartigen Maaren, sogar dieser Caldera am Laacher See. Und die Spuren davon, die spürt man heute noch.

Ganz direkt, eben durch diese Gas- und Mineralquellen.

Genauso ist es. Die Eifel ist wie ein offenes Buch der Erdgeschichte. Eine Landschaft, die sich über hunderte von Millionen Jahren entwickelt hat.

Und sie verändert sich auch heute noch weiter, auch wenn wir das meistens gar nicht direkt wahrnehmen.

Und das bringt mich zu einer letzten Frage für dich, die du mal mitnehmen kannst. Wenn du das nächste Mal hier wanderst, durch diese Landschaft gehst, vielleicht an so einer blubbernden Quelle stehst oder in ein Maarschaust, was glaubst du, welche dieser Kräfte – das Heben, das Wasser, der Vulkanismus tief unten – welche wirkt gerade jetzt in diesem Moment am stärksten? Und wie könnte die Eifel wohl in, sagen wir, 10.000 oder vielleicht sogar 100.000 Jahren aussehen?

Denk mal drüber nach. Bis zum nächsten Mal.

Das war unsere Reise durch die Erdgeschichte und die Felsen der Eifel. Aber auf diesem Fundament ist eine mindestens genauso faszinierende Welt voller Leben gewachsen, die der Tiere und Pflanzen. Da wollen wir jetzt gemeinsam genauer hinschauen.

Neugierig, was in der Eifel alles grünt, blüht und lebt?

Hallo und herzlich willkommen zu unserer heutigen Vertiefung. Wir schauen uns heute die, ja, die wirklich faszinierende Natur der Eifel genauer an. Speziell für Sie, wenn Sie auf dem Eifelsteig unterwegs sind.

Hallo, 313 Kilometer, das ist ja eine Strecke. Und die Natur begleitet einen da ja ständig. Was macht die denn so einzigartig?

Packen wir das mal aus.

Ja, sehr gerne.

Also die Eifel, die ist wirklich ein Juwel, muss man sagen. Ein Mittelgebirge im Rheinischen Schiefergebirge, über Jahrmillionen geformt, auch durch Vulkanismus. Und das heißt, für Sie auf dem Eifelsteig, es wird nie langweilig.

Die Landschaft ändert sich quasi ständig. Mal rau, mal lieblich.

Okay, das ist unser Ziel heute. Wir wollen mal die Natur-Highlights rausarbeiten, denen Sie da auf jeden Fall begegnen werden. Fangen wir doch direkt ganz im Norden an.

Nahe Aachen, da geht der Eifelsteig ja los und man stößt quasi sofort aufs Hohe Venn. Was ist das genau?

Ja, das Hohe Venn, also das ist schon was Besonderes. Stellen Sie sich eine riesige Hochfläche vor, über 600 Quadratkilometer. Das geht rüber bis nach Belgien.

Wow.

Und das Herzstück davon, das ist ein echtes Hochmoor, eines der letzten großen in Europa.

Hochmoor, das klingt erst mal karg.

Ja, karg, weit, oft hängt da Nebel. Also bis zu 230 Nebeltage im Jahr sind da normal. Puh.

Das Klima ist rau, viel Regen fällt da auch. Und der Boden, der ist sauer, oft nass, weil da so Tonschiefer und Quarzit im Untergrund sind, die lassen kaum Wasser durch. Und das ist halt perfekt für ganz spezielle Pflanzen.

Torfmoose, die das Moor ja aufbauen, dann das weiße Wollgras, Glockenheide oder sogar der fleischfressende Sonnentau. Den finden sie da auch.

Klingt fast ein bisschen, naja, abenteuerlich.

Ganz wichtig ist aber, bitte auf den Wegen bleiben.

Ja klar.

Da gibt's Schutzzonen, Ruhezonen für die Tiere und Pflanzen. Das ist wirklich wichtig. Man merkt da draußen auch sofort, wie fragil das Ganze ist.

Aber neben dieser herben Schönheit gibt's ja auch Farbe, habe ich gehört. Stichwort "Gold der Eifel".

Oh ja, absolut. Das ist im Frühjahr ein echtes Spektakel. Also nicht direkt nur im Venn, aber vor allem südlich davon in den Tälern.

Da blühen dann Millionen von wilden Narzissen. Das ist ein einziges gelbes Meer. Wirklich Wahnsinn.

Klasse.

Aber "Gold der Eifel", das ist noch mehr. Später im Jahr kommen dann die gelben Rapsfelder dazu. Und vor allem der Ginster, der taucht dann ganze Hänge in so ein sattes Gelb.

Also ja, ein Fest für die Augen.

Von diesen offenen Landschaften, Moor und Wiesen, geht's auf dem Eifelsteig ja dann auch immer wieder in den Wald, oder? Was erwartet einen da?

Genau, die Wälder sind sozusagen das zweite große Gesicht der Eifel. Man muss dazu wissen, die Eifel war nicht immer so dicht bewaldet wie heute.

Ach was?

Nee, früher wurde hier viel Holz gebraucht, zum Beispiel für die Eisenverhüttung. Und es gab die sogenannte Schiffelwirtschaft. Das war so eine Art Brandrodung für Ackerflächen.

Aha, okay.

Das hat große Heideflächen hinterlassen. Erst im 19. Jahrhundert hat man dann systematisch aufgeforstet, oft mit Fichten und Kiefern, weil die schnell wachsen.

Verstehe.

Heute wandern sie deshalb durch einen ziemlichen Mix. Mal sind's dunklere Nadelwälder, dann wieder lichte Buchenwälder, die eigentlich von Natur aus hier hingehören würden. Besonders schön ist es oft in den tiefen Bachtälern.

Die haben sich richtig reingeschnitten in die Hochflächen und an den Hängen kleben dann oft die Wälder.

Klingt idyllisch. Und in diesem ganzen Mosaik aus Moor, Wiesen, Wäldern, wer wohnt denn da so? Kann man da auch Tiere sehen?

Ja, auf jeden Fall. Die Eifel wird tatsächlich wieder wilder. Das ist echt spannend.

Der Biber zum Beispiel, der ist wieder da. Wurde erfolgreich angesiedelt, auch im Hohen Venn. An vielen Bächen sieht man seine Spuren.

So angenagte Bäume, manchmal kleine Dämme, der gestaltet richtig mit. Cool. Und dann der Wolf, der ist auch wieder heimisch hier.

Seit ein paar Jahren gibt es bestätigte Reviere, auch grenzübergreifend.

Echt jetzt? Sieht man den denn auch mal?

Naja, also den Wolf selbst zu sehen, das ist extrem unwahrscheinlich. Die sind ja unglaublich scheu.

Okay.

Aber allein die Tatsache, dass er wieder da ist, das zeigt ja, dass die Eifel ökologisch wieder intakt genug ist für solche großen Wildtiere. Das ist schon ein tolles Zeichen.

Absolut. Biber, Wolf, gibt's noch andere heimliche Stars?

Ja, da wäre noch die Wildkatze. Die ist auch sehr scheu, streift durch die ruhigen Wälder. Sie zu sehen, wäre aber wirklich ein Sechser im Lotto.

Okay.

Was man eher mal sieht oder zumindest ihre Spuren, sind Rothirsche und Wildschweine. Die sind aber meistens in der Dämmerung oder nachts aktiv.

Verstehe.

Es zeigt einfach, die Eifel ist voller Leben, auch wenn sich vieles erstmal im Verborgenen abspielt. Man muss halt ein bisschen die Augen offenhalten. Also zusammenfassend kann man sagen, die Natur am Eifelsteig ist ein, ja, ein unglaublich reiches Mosaik.

Sie erleben diese karge, stille Weite im Hohen Venn, dann die leuchtenden Farben vom Eifelgold, die ganz unterschiedlichen Stimmungen in den Wäldern und vielleicht spüren sie ja sogar so einen Hauch von dieser zurückkehrenden Wildnis. Eine Landschaft, die echt durch Wasser, Fels und eine bewegte Geschichte geprägt ist.

Das ist ein schönes Schlusswort. Vielleicht noch ein letzter Gedanke für Sie auf Ihrem Weg. Wenn Sie da so wandern, durch diese vielfältigen Landschaften, vom Hochmoor bis runter zu den Maaren, die auch noch kommen, über die haben wir heute gar nicht gesprochen.

Stimmt.

Achten Sie doch mal ganz bewusst darauf, wie sich die Eindrücke verändern. Nicht nur was Sie sehen, die Pflanzen, die Tiere, die Felsen, sondern vielleicht auch, wie klingt es hier gerade? Wie riecht es?

Jeder Abschnitt erzählt ja irgendwie seine eigene Geschichte. Welche hören Sie gerade?

Apropos Geschichte, nicht nur die Natur prägt die Eifel. Auch der Mensch mit seiner Kultur hat hier seit Jahrtausenden seine Spuren hinterlassen. Hören wir mal rein, welche Geschichten die Geschichte hier hinterlassen hat.

Hallo und herzlich Willkommen zu unserer heutigen Erkundung der Eifel. Du kennst die Region ja als Wanderer gut, klar. Der Eifelsteig und so, der ist ja bekannt.

Aber was uns wirklich interessiert und was auch aus deinen Infos hervorgeht, da steckt ja viel mehr drin. Eine Landschaft voller Geschichte quasi. Genau das wollen wir uns heute mal genauer anschauen.

Diese verschiedenen Schichten, auf die man da so stößt, wenn man unterwegs ist, von den Römern bis heute, so wie es halt rüberkommt. Lass uns da mal eintauchen.

Ja, absolut. Die Eifel ist wirklich wie so ein offenes Geschichtsbuch. Das Faszinierende ist ja, wie präsent diese Zeiten oft noch sind.

Also wenn man ein bisschen genauer hinschaut.

Super. Fangen wir doch mal ganz vorne an, bei den Römern. Was sieht man denn davon heute noch so als Wanderer?

Du hattest ja alte Straßen erwähnt.

Ja, die Römer, die haben schon deutliche Spuren hinterlassen. Für die war die Eifel halt wirtschaftlich wichtig. Also die haben hier Blei, Eisen, Kalk abgebaut.

Und ganz entscheidend, das stand ja auch bei dir drin, war der Basalt aus der Vulkaneifel. Daraus haben sie extrem haltbare Mühlsteine gemacht.

Ah, für Mühlsteine, okay.

Genau, die wurden weithin exportiert. Aber auch Baumaterial natürlich. Und klar, wichtige Fernstraßen, wie die von Trier nach Köln, die liefen hier durch.

Manchmal, wenn du wanderst, stößt du vielleicht auf so ganz gradlinige Wege oder sogar Fundamente von alten Gutshöfen. Diese Villae Rusticae kennst du vielleicht. Große Landgüter waren das damals.

Spannend. Und nach den Römern, da wird's ja dann richtig bildgewaltig, oder? Mit den ganzen Burgen und Ruinen, die sind ja auf jeder Wanderkarte dick drauf.

Ja, das kann man wohl sagen. Das Mittelalter, das war hier echt eine bewegte Zeit. Die Eifel lag halt genau im Grenzgebiet.

Zwischen wem denn?

Naja, zwischen mächtigen Herrschaften wie Kurköln, Kurtrier, Luxemburg, Jülich. Und diese Zersplitterung, die führte halt zum Bau von unzähligen Burgen. Zur Grenzsicherung klar, aber auch zur Machtdemonstration.

Manderscheid zum Beispiel, die kennt man ja. Aber auch kleinere Herren und mächtige Abteien wie Prüm, die haben ja überall ihre Burgen hingestellt.

Und die Ruinen sind dann heute die Highlights beim Wandern, ne?

Genau. Oft spektakuläre Wegpunkte mit meistens toller Aussicht.

Diese Zersplitterung, die du erwähnt hast, klingt aber auch anstrengend. Viel Konflikt, oder? Ging das nach dem Mittelalter einfach so weiter, irgendwas von einer schwierigen Zeit stand da auch drin?

Ja, definitiv. Also diese territoriale Zersplitterung, die blieb lange. Und das war natürlich Nährboden für ständige Streitereien und Konflikte.

Gleichzeitig begann eine echt harte Zeit für die Natur und die Leute. Die Wälder wurden massiv abgeholzt. Naja, einerseits für Holzkohle, die brauchte der Bergbau.

Und andererseits für die sogenannte Schiffelwirtschaft. Das war so eine Art Brandrodung, um auf den kargen Böden überhaupt was anbauen zu können. Das hat die Landschaft über Jahrhunderte total geprägt und ja auch zu ziemlicher Verarmung geführt.

Muss man sich mal vorstellen, wie karg das ausgesehen hat.

Okay, verstehe. Das erklärt dann vielleicht auch diesen Begriff, der immer wieder auftaucht. Preußisch-Sibirien.

Was hat es denn damit auf sich?

Exakt, das passt genau da rein. Als die Eifel dann ab 1815 zu Preußen kam, galt sie als Inbegriff von arm, abgelegen, rückständig. Harte Winter, karge Böden, immer wieder Hungersnöte.

1816/17 zum Beispiel oder 1847. Schlimme Zeiten.

Aber strategisch war es wichtig für Preußen.

Ja, militärisch schon. Und eine Reaktion darauf war die systematische Aufforstung. Oft eben mit diesen schnell wachsenden Nadelbäumen, Fichten vor allem.

Die prägen ja heute noch riesige Waldflächen, durch die du wanderst. Erst so langsam, durch Eisenbahnbau und staatliche Hilfen wie den Eifelfonds ab 1883, wurde es dann allmählich besser.

Und wenn wir jetzt den Sprung in die Gegenwart machen, da spielt ja heute sicher der Tourismus eine große Rolle. Aber du hattest da noch was anderes angedeutet.

Genau, also heute ist die Eifel klar, eine Tourismusregion, Nationalpark Eifel, die Maare, super Wanderwege wie der Eifelsteig, das zieht viele Leute an. Und dann gibt es dieses fast schon kuriose kulturelle Phänomen, die Eifelkrimis.

Ach ja, stimmt, Jacques Berndorf und so.

Genau, Jacques Berndorf, Ralf Kramp und viele andere, die haben die Region zur Kulisse für unzählige Krimis gemacht. Es gibt Orte wie Hillesheim, die nennen sich Kriminalhauptstadt. Da gibt es ein Kriminalhaus, spezielle Krimi-Wanderwege.

Die raue Landschaft und die Geschichte, die werden hier halt nochmal ganz neu interpretiert. Kriminell gut sozusagen.

Wahnsinn, also echt krass, wie sich das alles überlagert. Als Wanderer bist du also wirklich ständig auf Zeitreise von römischen Steinen über Ritterburgen und preußische Wälder bis hin zu einer modernen Krimikulisse. Was fangen wir jetzt damit an?

Tja, vielleicht das. Wenn du das nächste Mal durch die Eifel wanderst, denk doch mal drüber nach, wie diese lange, oft echt harte Geschichte, die Armut, die Konflikte, diese karge Landschaft, wie das vielleicht den Charakter der Region und der Menschen hier bis heute prägt. Möglicherweise ist es ja genau dieser Kontrast, also zwischen dieser rauen Vergangenheit, die du jetzt kennst und der heutigen, oft so friedlich wirkenden Natur.

Vielleicht ist es das, was die Eifel so faszinierend macht. Ein Gedanke für die nächste Tour.

So, das war sie, die Folge 0 vom Eifelsteig Podcast. Ich hoffe, dieser erste, etwas ausführlichere Überblick über die Eifel hat dir gefallen und dich vielleicht schon ein wenig neugierig auf die kommenden Etappen gemacht. Für jede Etappe findest du eine eigene Folge, die dich auf deine Wanderung einstimmen soll.

Ein wichtiger Punkt ist noch zu sagen: Vielleicht hast du ein paar Aussprachefehler bemerkt, zum Beispiel Ginstar statt Ginster. Die Haupttexte werden von einer algorithmischen Intelligenz gesprochen.

Das Ganze ist für mich ein wirklich spannender erster Versuch. Ich möchte damit einfach mal ausprobieren, ob ein solcher Audio-Begleiter für den Eifelsteig bei dir und anderen Wanderern gut ankommt und ob er dir auf deiner Tour oder schon bei der Vorbereitung einen echten Mehrwert bietet. Ist das Format hilfreich?

Sind die Infos nützlich? Kommst du mit den Stimmen gut klar? Und genau deshalb bist du und deine Meinung von Anfang an so unglaublich wichtig für mich.

Stell dir vor, du bist Teil meines Entwicklungsteams dieses Podcast. Dein ehrliches Feedback, ganz gleich ob Lob, Kritik oder einfach nur ein paar Gedanken dazu, hilft mir riesig, den Podcast immer wieder besser zu machen, verbesserte Folgen aufzunehmen und ihn genau in die Richtung zu entwickeln, die für dich als Hörer am besten passt. Nur mit deiner Rückmeldung kann ich wirklich einschätzen, ob und wie ich dieses Projekt weiterführe, damit es dir am Ende auch wirklich Freude bereitet und nützlich ist.

Ich bin also sehr gespannt auf deine Eindrücke und Anregungen. Schreibe mir gerne eine Mail an eifelsteigpodcast@gmail.com oder hinterlasse einfach einen Kommentar. Lass auch gerne ein Like da und empfiehle meinen Podcast anderen Wanderern.

Nur so werden auch andere darauf aufmerksam. Jetzt freue ich mich aber erstmal riesig darauf, dich bald auf der ersten richtigen Etappe von Aachen-Kornelimünster nach Roetgen hier im Podcast begrüßen zu dürfen. Dein Eifelsteig Podcast von und mit mir, Tom.

Bis zum nächsten Mal und tschüss!

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